Informationen zur Palliativmedizin
Deutsche Krebsgesellschaft – Palliativmedizin bei Krebs
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin.
Hospiz- und Palliativverband Sachsen-Anhalt
Antrag auf SAPV erfolgt über die „Verordnung spezialisierter ambulanter Palliativversorgung (SAPV)“ (Muster 63).


Informationen zur rechtlichen Vorsorge:
Ministerium für Justiz und Recht, Sachsen-Anhalt
Häufige Gedanken und Ängste
Angst vor dem Sterben und dem Tod
Die Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit ist eine der größten Ängste, die Menschen haben können. Viele befürchten, dass die Palliativversorgung eine Art „Endstation“ ist und das Einleiten dieser Betreuung den Tod unmittelbar bevorstehen lässt. Dabei kann die Palliativversorgung viele Monate oder sogar Jahre andauern und zielt primär darauf ab, das Leben so lebenswert wie möglich zu gestalten.
Verlust von Autonomie und Kontrolle
Betroffene haben oft Angst, ihre Selbstständigkeit zu verlieren und vollständig von anderen abhängig zu werden. Sie fürchten, dass sie im Rahmen der Palliativversorgung nicht mehr über ihre Behandlung oder den Tagesablauf bestimmen können. In Wirklichkeit legt die Palliativversorgung aber großen Wert auf die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten und versucht, die Autonomie so lange wie möglich zu erhalten.
Schmerz und Leid
Viele Patienten haben Angst, unter unkontrollierbaren Schmerzen zu leiden oder andere belastende Symptome zu ertragen. Diese Angst kann so groß werden, dass sie die Palliativversorgung hinauszögern, obwohl gerade hier der Fokus auf der bestmöglichen Schmerz- und Symptomkontrolle liegt.
Belastung der Angehörigen
Einige Betroffene haben große Sorgen, ihre Familie oder enge Freunde zu belasten. Sie fürchten, dass die Pflege und Betreuung eine zu große emotionale und körperliche Last für ihre Liebsten wird. Auch Angehörige selbst haben häufig diese Befürchtung. Hier kann die Palliativversorgung entlastend wirken, indem sie Unterstützung für die ganze Familie bietet.
Stigma der „Aufgabe“ oder „Resignation“
Es gibt die Angst, dass die Entscheidung für eine Palliativversorgung als „Aufgeben“ interpretiert wird – sowohl von sich selbst als auch von außen. Patienten fühlen sich oft so, als würden sie sich gegen eine weitere Behandlung entscheiden oder nicht mehr „kämpfen“. Doch die Palliativversorgung zielt nicht darauf ab, Behandlungsmöglichkeiten auszuschließen, sondern Lebensqualität zu schaffen und das Leiden zu lindern.
Furcht vor Einsamkeit
Viele Patienten haben Angst, in der letzten Lebensphase allein zu sein oder nicht genügend emotionale Unterstützung zu bekommen. Auch die Ungewissheit, wie sich die Beziehungen zu den Angehörigen entwickeln werden, kann belastend sein. Hier spielen nicht nur die physischen Schmerzen eine Rolle, sondern auch die psychische und emotionale Unterstützung, die durch das Palliativteam gewährleistet werden kann.
Ungewissheit über den Verlauf der Krankheit
Die Angst vor dem Unbekannten, vor einem möglichen schnellen Verfall oder einem langsamen, leidvollen Prozess, kann lähmend wirken. Viele haben das Gefühl, die Kontrolle über ihren Krankheitsverlauf zu verlieren, und wissen nicht, was sie in den kommenden Wochen oder Monaten erwartet. Eine kontinuierliche und offene Kommunikation mit dem Palliativteam kann helfen, diese Ängste zu mildern.
Finanzielle Sorgen
Obwohl die Palliativversorgung in der Regel von den Krankenkassen übernommen wird, gibt es oft Ängste hinsichtlich möglicher versteckter Kosten oder finanzieller Belastungen für die Familie. Auch hier ist es wichtig, frühzeitig Informationen bei den zuständigen Stellen einzuholen, um Klarheit zu schaffen.
Angst vor einem langen, qualvollen Tod
Viele Menschen fürchten sich vor einem langen Sterbeprozess, in dem sie möglicherweise leidend und hilflos sind. Die Palliativversorgung setzt jedoch genau hier an, um sicherzustellen, dass der Sterbeprozess so schmerzfrei und würdevoll wie möglich gestaltet wird.
Religiöse oder spirituelle Ängste
Je nach persönlichem Hintergrund haben manche Menschen Angst vor dem, was nach dem Tod kommt. Das kann mit religiösen oder spirituellen Vorstellungen zusammenhängen, aber auch mit allgemeinen existenziellen Fragen. In solchen Fällen kann ein Palliativteam auch seelsorgerische Unterstützung bieten, um diese Ängste zu lindern.
Angst vor Kommunikationsproblemen
Manche haben Bedenken, ob ihre Bedürfnisse und Wünsche wirklich gehört und respektiert werden – insbesondere, wenn sie selbst möglicherweise nicht mehr in der Lage sind, ihre Anliegen klar zu äußern. Es kann hilfreich sein, frühzeitig Patientenverfügungen oder Vorsorgevollmachten zu erstellen, um sicherzustellen, dass die Wünsche der Patientin auch dann respektiert werden, wenn sie nicht mehr selbst sprechen kann.